29.12.2006
James Brown
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The End (THE DOORS dazu hier mehr)
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(Geb. 1925) „Musikerin“ sollte man sagen, das klang nach Verschwendung, nach Liebe.
„Musikerin“ sollte man sagen, das klang nach Verschwendung, nach Liebe.
Mathematik, Grammatik, Physik. Warum nur zwang man sie, sich den ganzen Tag mit Dingen zu beschäftigen, mit Dingen, die vielleicht ihr Hirn bewegten, aber ihr Herz kalt ließen? Die Schülerin Gerda Gellisch lebte für die Musik und die Liebe. Und sonst gar nichts. Ihre Lehrmeister fand sie im Kino: Zarah Leander, Jeanette MacDonald.
„Sie wäre so gerne Sängerin geworden“, erinnert sich eine Schulfreundin.
Kaum, dass Gerda der Schule entwachsen war, wurde sie eingezogen zum Kriegsdienst. In Westpommern musste sie ihre Seidenstrümpfe gegen wollene Soldatensocken tauschen und sich am Radargerät zur Flugschreiberin ausbilden lassen, Nachtjagd.
Doch Gerda und ihre Kameradinnen waren jung, also unsterblich, vor den Angriffen englischer Jagdflieger hatten die Mädchen kaum Angst. In ihrer freien Zeit legten sie Grammophon-Platten auf oder saßen am Ufer des Körtnitzsees und sangen mehrstimmig, wobei Gerdas Stimme die Oktaven hinauf- und herabkletterte ohne je den Takt oder die Töne zu verfehlen. Auch die Offiziere waren ganz berückt von ihrem Talent und nahmen sie mit nach Dresden, wo man ihr ein neues Instrument vorstellte, das Funkgerät, und sie das Morsen lehrte. Als sie zu den anderen zurückkehrte, trommelte sie ihnen ihren Lieblingssatz vor: Ich liebe Dich.
Gerda machte ihre Arbeit gut, zu gut, ihr Dienst wurde wieder und wieder verlängert, und als sie endlich heim durfte, war der Krieg zu Ende und die Welt in Trümmern.
Gerdas Vater war schon im ersten Kriegsjahr an Typhus gestorben. Nun fehlte auch die Schwester, die zusammen mit einem SS-Offizier eine Überdosis Tabletten geschluckt hatte. Nur die Mutter wartete auf sie in der alten Wohnung, und wenn man da nachts auf dem Rücken lag, dann konnte man durch das zerfetzte Dach die Sterne sehen.
Die Mutter, von der Gerda sich nie geliebt gefühlt hat. Die sich von Gerdas Freundinnen „gnädige Frau“ nennen ließ und jetzt verlangte, dass die Tochter sich um sie kümmerte.
Womit Gerda in den folgenden Jahren Geld verdiente, wissen die Freundinnen nicht mehr. Sie wissen nur, dass es Arbeiten waren, die sie „niedrig“ nennen.
Doch nach siebenjähriger Pause zeigte sich Zarah Leander auf der Leinwand zurück. Und Gerda Gellisch schrieb sich an einem privaten Konservatorium in Wilmersdorf ein, wo sie die Fächer Klavier und Gesang belegte.
Ihre Stimme, befanden die Lehrer, sei klar und facettenreich, ein schöner Sopran. Doch Gerda war klein und zierlich, und das Stimmvolumen reichte nicht, um ganze Säle auszufüllen. Auch am Klavier war sie sehr begabt, aber wie sollte sie die übertreffen, die seit ihrem sechsten Lebensjahr gefördert wurden?
Einmal sang Gerda in dem Musical „Schwarzwaldmädchen“. In einer Kirche am Kurfürstendamm spielte sie regelmäßig zu Weihnachten die Maria.
Auch wenn sie nicht davonschwamm in Geld und Ruhm, so war sie ihrem Traum doch nah genug gerückt, dass sie ihre Entscheidung nie bereute. Sie befreundete sich mit einem berühmten Musikkritiker, einem älteren, alleinstehenden Herrn, der sie mitnahm zu allen Premieren der Philharmonie und der Deutschen Oper. Ihre Wände behängte sie mit handsignierten Fotos berühmter Sänger, Schutzengel, die sie mahnten, ihr Herz nie wieder so zu vernachlässigen wie im Mathematikunterricht.
Fest gebunden hat Gerda Gellisch sich nie. Zu groß war die Angst davor, dass die Liebe umkippen könnte in einen freudlosen Alltag.
Doch sie hatte ungefähr 80 Kinder, das waren ihre Klavierschüler. Ihr feines Gehör wusste die Misstöne zu unterscheiden in solche, die einem mangelnden Feingefühl für die Musik geschuldet waren, und solche, die dem Seelenleben ihrer Zöglinge entsprangen. Für die ersteren hatte sie einen dünnen Zeigestab, den sie mit chirurgischer Präzision auf jene Stelle im Notenpapier legte, an der die Verhunzung ihren Anfang genommen hatte. Für die zweiten hatte sie Worte, mit denen sie vorsichtig nach den Wunden tastete, die die Eltern, Lehrer oder die Liebe den Heranwachsenden zugefügt hatten.
Und die Schüler erzählten ihr Dinge, die sie sogar vor sich selbst geheim hielten. Sie schrieben ihr Karten aus dem Urlaub, dieser kleinen Frau, die ihr Haar aufgeschlungen trug zu imposanten Frisuren. Die ihnen ein wenig geheimnisvoll schien, und die es nicht gern hörte, wenn man sie „Klavierlehrerin“ nannte. Das klang so altjüngferlich. „Musikerin“ sollte man sagen, das klang nach Verschwendung, nach Liebe.
Traurig war sie, wenn ein Schüler sich lange nicht bei ihr meldete. Dann kam es vor, dass sie seitenlange Briefe schrieb: Es war eine schöne Zeit damals, und wir haben uns viel erzählt. Es war so familiär. Ich wüsste gern, was Du beruflich machst, und ob schon ein Baby da ist?
Als sie eine Lungenentzündung bekam und nicht mehr singen konnte, verlor sie in wenigen Tagen ihre Lebenskräfte. Nach ihrem Tod trafen sich die Schüler wie Geschwister, um Gerda Gellisch zu gedenken, der Musikerin.
Anne Jelena Schulte
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Mai // ANDERE(später) //19.05.2006
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© ZEIT online 25.12.2006 - 13:53 Uhr
James Brown ist tot
Der "Godfather of Soul" hat uns gezeigt, was Amerika ist. Ein Nachruf von Gero von Randow
Noch im hohen Alter aktiv: James Brown im Alexandra Palace in London im November 2006.
© Samir Hussein/Getty Images
... // Soul
James Brown hat den Funk konzentriert, manchmal bis auf einen einzigen Ton, oder ein Krächzen. Er konnte das, weil ihm das ganze Repertoire des Jazz zur Verfügung stand, mit dem sich Intensität erzeugen lässt, und Intensität war das Charakteristikum der Musik des
„Godfather of Soul.“
Geboren 1933 in einem Kaff in South Carolina, wurde James Joe Brown bald zu einem Problemkind, landete als Gewalttäter im Jugendgefängnis - und wurde dann Musiker. Er beherrschte mehrere Instrumente, vor allem aber sang er und bewegte sich vom Gospel zum Rhythm and Blues. „James Brown and the Famous Flames“ hatten Erfolg, und über die Jahrzehnte bildete sich dann sein Stil heraus: ein andauernder, fast bis zur Serialität reduzierter Beat aus Schlagzeug, Bass und minimalistischer Gitarre als Grundlage, und darauf aufbauend Jazzattacken oder Vorformen des Rap.
Ekstase war das treffende Wort für die James Brown Show. Die war eine Mischung aus Gospel-Gottesdienst (mit allen zugehörigen Beigaben, dem Wechselgesang, der Predigt, der Teilnahme des Publikums), minutiöser Jazz-Choreographie und Las-Vegas-Glitter. Selbstinszenierung mit absurden Gürtelschnallen, Betonfrisur und tätowierten Augenbrauen. Und reiner Personenkult, der es dem Chef indes erlaubte, Bandmitglieder herauszustellen und bekannt zu machen: klassische Show-Dramaturgie. Sie ließ Musiker wie Maceo Parker und Bootsy Collins erstrahlen.
„Livin’ in America“ war ein Brown-Hit. In der Tat lässt sich an James Browns Biographie vieles demonstrieren, was amerikanisch ist. Die Chance, von ganz unten nach ganz oben zu kommen. Der kulturelle Reichtum dieser bunten Nation. Der ungebrochene Stolz auf kommerziellen Erfolg. Die Emanzipation der Schwarzen („I’m black and I’m proud“ sang Brown in den Sechzigern. Und unterstützte Richard Nixon). Auch, dass die Justiz sich nicht scheut, Prominente hinter Gitter zu bringen; in den neunziger Jahren wurde James Brown mehrmals wegen Gewaltdelikten und Drogenkonsum verurteilt.
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Antiquitäten der Aufklärung
das Trostbuch des Bürgertums im 19. Jahrhundert
Deutschland, Mitte des 18. Jahrhunderts. Wir sehen uns um in der guten Stube einer protestantisch-tugendsamen Bürgerfamilie. Da! Das aufgeräumte und, nun ja, recht übersichtliche Bücherregal. Eine Bibel. Noch eine Bibel. Und vier dicke Oktavbände mit prächtig-barocker Titelei: "Wunderliche / FATA / einiger / See=Fahrer, / absonderlich / ALBERTI JULII, / eines gebohrnen Sachsens, / Welcher in seinem 18den Jahre zu Schiffe/ gegangen, durch Schiff=Bruch selb 4te an eine / grausame Klippe geworffen worden Ö" - seit dem 19. Jahrhundert, spätestens nach Ludwig Tiecks Bearbeitung von 1828, besser bekannt als "Insel Felsenburg". Das Haus-, Lese- und Trostbuch des aufgeklärten Bürgertums. Und alle großen Geister gerieten darob ins Schwärmen: Lessing, Herder, Karl Philipp Moritz, Wieland, Goethe - sehr viel später auch Arno Schmidt: "Bevor etwa der junge Handwerksgeselle die Wanderschaft durch's weite wirre Reich' antrat, gab ihm der Meister die 2 500 Seiten mahnend zu lesen: als Ersatz für noch mangelnde, praktische Leb."
Und für uns? Ein "gültiges und dabei hinreißendes Vollbild der Jahre zwischen 1710 und 30". So Arno Schmidt, der schon in den sechziger Jahren einen vollständigen und unbearbeiteten Neudruck forderte. Denn nicht erst Tieck hatte sexuell Anstößiges entfernt und am Ausdruck herummodernisiert, um das Buch auch für die Jugend tauglich zu machen. Nun endlich kann man den Roman wieder so lesen, wie ihn sich Schnabel gedacht haben mochte: in allen vier Teilen und in der grobschlächtigen, mit lateinischen und französischen Fremdwörtern aufgemotzten Prosa des jungen 18. Jahrhundert.
Eberhard Julius, Ich-Erzähler der Rahmengeschichte, bekommt auf recht ominöse Weise ein Schreiben vom steinalten Bruder seines Urgroßvaters, Albert Julius, der ihn ... . ... Exempel der ersten christl. Kirche eine treuherzige Gemeinschaft der zeitlichen Güter untereinander hielten, keinen Eigennutz, auch im allergeringsten Dinge zeigten, sondern ihren Nächsten und sich selbst zu dienen, alles mit Lust verrichteten, wozu sie sich geschickt befänden".
Eine Art kommunistische Urgemeinschaft also, aber streng lutherisch und unter einem sanften patriarchalischen Regiment. Ausführlich wird nun dieses Utopia beschrieben, seine Landschaft, die einzelnen Dörfer, das Gewerbe und Handwerk, gelegentliche Expeditionen, etwa zur benachbarten Insel Klein-Felsenburg, die Entstehungs- und Vorgeschichte usw. In diesen erzählerischen Rahmen sind 22 Autobiographien europamüder Auswanderer integriert, die das süße Leben ... . So die allgemeine Lesart einer sich vornehmlich auf den ersten Teil kaprizierenden Germanistik.
Nach der Lektüre aller vier Bände muß man diese etwas korrigieren: Der Dualismus zwischen dem Inselparadies und der kruden europäischen Empirie hebt sich nämlich später immer mehr auf; die Insel Felsenburg sinkt sukzessive herab auf den Standard der Alten Welt. Schnabels Kniefall vor dem Absolutismus? Eine konservative Wende in seinem Denken? Oder zeigen die Säkularisierungstendenzen des Zeitalters bei ihm Wirkung, hat er mithin den Glauben an die protestantische Religion als gesellschaftlich integrativen Faktor verloren? Diese nicht genug zu lobende Edition ist noch für ein Bäckerdutzend Doktorarbeiten gut.
Johann Gottfried Schnabel: Insel Felsenburg. Wunderliche Fata einiger Seefahrer. Hg. v. Günter Dammann. Verlag 2001, Frankfurt/M. 1997, 3 Bde., zus. 2692 S., DM 79
Oder:
Wieder daheim — und nicht mehr mit genügend Energie, die eigenen Notizen nochmals durchzulesen. Sie sind wohlgemerkt nur das und kein wörtliches Protokoll. Ich hoffe, dass ich keinem Teilnehmer das Wort im Munde herumgedreht habe.
Gebloggt haben mindestens auch Kai Lehmann, Klaus Eck, Marco Maas, Nicole Simon , Thomas Wanhoff — und, nachgetragen, Falk Lüke. Heiko Hebig und Christiane Link haben ge- äh, photomobloggt. Insgesamt tragen über 100 Flickr-Fotos den Tag jonettag.
Schön war’s. Ich habe Leute getroffen, die ich einige Tage, einige Wochen, einige Monate und sogar einige Jahre nicht gesehen habe. Neue Leute sowieso!
Zum Weiterlesen:
Dem aktuellen MediumMagazin liegt eine 16-seitige Prä-Kongress-Dokumentation Blogs & Co. bei, in der einige der Referenten in Artikeln und Interviews zu Wort kommen. Der jonet-Gründer Jochen Wegner hat seine zehn Thesen zu neuen Wegen für den Journalismus aber auch in sein Weblog gestellt.
Nachtrag: Sehr, sehr viele schöne Fotos von Thies Raetzke.
Dieser Beitrag wurde am Samstag, dem 12. November 2005 um 21:30 Uhr verfasst und mit den Tags jonettag, Journalisten versehen. Es gibt einen XML-Feed für die Antworten darauf. Der Beitrag kann kommentiert und mit Trackbacks von der eigenen Website versehen werden.
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Der lebhafte Geist will immer beschäftigt sein. Etwas verfolgen ist das Geschäft unseres Lebens. Es bereitet uns auch dann Freude, wenn wir von irgendeinem anderen Zweck
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absehen. Jede entstehende Schwierigkeit, die für eine Weile die Verfolgung behindert und unterbricht, gibt dem Geist eine Art Federkraft, erhöht das Vergnügen, und das, was sonst Mühe und Arbeit wäre, wird Zeitvertreib und Genuß. William Hogarth (1697-1764)
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DenkMal
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Telos (Philosophie)
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16.07.06: Der Überfall der israelischen Armee auf den Libanon hat nach offiziellen Angaben bereits 106 Todesopfer gefordert, vor allem unter Zivilisten. In der Nacht auf Sonntag wurde die libanesische Hauptstadt Beirut mit einem Bombenhagel eingedeckt. Große Teile im Süden der Stadt liegen in Schutt und Asche. Erstmals seit Beginn des neuen Nahost-Kriegs hat Israel auch zentral gelegene Teile der Hauptstadt Beirut und die Hafenregion der nordlibanesischen Stadt Tripoli angegriffen. Noch heute will die israelische Armee eine Großoffensive im gesamten Südlibanon beginnen. Diesen Angriffskrieg rechtfertigen u.a. US-Präsident Bush und der deutsche Außenminister Steinmeier mit Israels "Recht auf Selbstverteidigung". Tatsächlich handelt es sich aber um den Überfall auf ein souveränes Land, das keinerlei Kriegshandlungen gegenüber Israel begangen hat. Daß es dabei um die angebliche Befreiung gefangener israelischer Soldaten geht, dürfte inzwischen keiner mehr glauben. Syrien dürfte als nächstes dran sein... und dann der Iran. ...>> KEIN KRIEG ist HEILIG
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KOLUMNE
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Ende des Internets
Schade. Ich fürchte um die Welt! Früher waren die Weltuntergangspropheten noch vielbelächelte Sektenoberhäupter, die sich aufgrund ihrer ständig wechselnden Terminangabe selbst diskreditiert haben. Und warum hat es nie geklappt? Weil kein Mensch daran geglaubt hat, außer den 50 Anhängern, die sich dann zuweilen ihren persönlichen Weltuntergang inszenieren mussten.
Heute nennen Sie sich "Konsum- und Nachhaltigkeitsexperten" und "Umweltschützer" und treten mit einer Professionalität und Medienwirksamkeit auf, die einem das Fürchten lehrt. Die Argumente sind ihrer mystisch religiösen Basis enthoben und entspringen der "modernen Religion" Wissenschaft, der ein großer Teil der Weltbevölkerung anhängt, zumindest in unseren Breiten, anhängt, um nicht zu sagen anhaftet.
Gerade der kürzlich veranstaltete Gipfel zu den Themen "Klimawandel" und "die europäische Wirtschaft der Zukunft" hat mir deutlich gezeigt, dass eigentlich nur zwei Göttern gehuldigt wird: Der Angst, als treibendes Instrument und dem Geld, als höchster Herrscher über unsere Welt, der Alle in seinen Bann zieht.
Warum? Es wurde gesagt, dass "der Klimawandel merklich fortschreitet" und die dafür ausschlaggebende Kraft "der CO2-Ausstoß" sei. Um also "eine Katastrophe zu verhindern" bliebe ein Zeitfenster von "zehn bis fünfzehn Jahren", in dem wir beginnen müssten dies zu verhindern. Soweit sogut. Der Spaß an der Sache beginnt aber erst mit der Aussage, dass "die Europäische Industrie dabei eine führende Rolle spielen könnte", da Umwelttechnologie bereits "in der Schublade" liege oder gerade entwickelt würde.
Wir retten die Welt also nur, wenn auch ordentlich was dabei für uns rausspringt? Über die Masche der Kirche, die im Mittelalter den Leuten Angst und Schrecken eingeflößt hat, um Ablasszahlungen zu erzwingen, lachen wir heute alle. "Mei, worn die bleid!" Vielleicht kommt mal eine Zeit, in der ein fortgeschrittenes Volk das über uns sagt und wiederum den gleichen Fehler nochmal macht.
Diese Welt wird sicher nicht gerettet, weil wir Heizungen verkaufen und den Leuten erklären, dass es bald kalt wird. Wir müssen endlich erkennen, dass wir nicht auf die Welt reagieren, sondern zu ihr gehören und nicht außerhalb von ihr stehen, und dass wir sie erschaffen und zwar auf Basis unserer Glaubenssätze. Jeder der solche schreckensverheißenden und angeblich bewusstseinfördernden Meldungen, auf Basis (angeblich) "empirischer Daten" veröffentlicht, tut nichts anderes, als für den Untergang zu arbeiten und ist damit genausogut, wie der Chef der Zeugen Jehovas, über den wir alle lachen, weil er sagt, dass beim Untergang nur viezigtausend Schäfchen übrig bleiben. ... Ach übrigens: "Die Messung beeinflusst das Ergebnis" ;-)
Übrig bleiben nach dem Untergang höchstens diejenigen und seien es nur vierzigtausend, die irgendwie eine Ahnung davon haben, dass Welt Bewusstsein ist und nicht von uns zerstörte Materie.
Mit diesem Artikel möchte ich ein "new coming dark age" verhindern, denn ein düsteres Zeitalter mit Angst, Seuchen und Mord, wie es angeblich bei uns im Mittelalter herrschte, gefällt mir als meine Welt gar nicht. Die Welt von "Mad Max" ist nicht so geworden, weil es eine Klimakatastrophe gab und die Ressourcen knapp wurden, sondern weil alle drüber geredet haben, bis es ENDLICH so weit war!
mushouyagi
Auch das noch! Das zu wissen, ist m e h r a l s unangehm.
- Dagegen positiv: menschenfuermenschen.de - offizielle Homepage
wega
IN EIGENER SACHE! (bessere Beispiele)
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@ Brown